Rückenschmerz gehört zu den meistgenannten Schmerzen und kann durch körperliche, psychische und/oder soziale Ursachen entstehen, Männer sind seltener betroffen als Frauen. In Deutschland leidet insgesamt etwa jeder Dritte in der Bevölkerung an Rückenschmerzen.
Rückenschmerzen können sehr unterschiedliche Ursachen haben. Fakt ist, dass sich diese Ursachen miteinander verbinden können und in verschiedenem Ausmaß sehr komplex zusammenhängen können. Das heißt wiederum: Oft findet man keine eindeutige Ursache. Gemeinsam haben sie allein die Auswirkung - die Betroffenen empfinden Schmerzen im Rücken, ungeachtet der Tatsache, ob diese körperliche, psychische oder soziale Auslöser oder eine Kombination aus mehreren Komponenten haben.
Die Feststellung, dass Rückenschmerzen so viele verschiedene Auslöser haben können, entspricht dem Verständnis eines biopsychosozialen Krankheitsmodells. Die verschiedenen Faktoren sind daher für die Diagnose und die Therapie zu beachten. Manche Patientenschilderungen erfordern dadurch besondere Aufmerksamkeit, da psychosoziale Faktoren in diesen Fällen deutlichen Einfluss auf Entwicklung und Prognose der Erkrankung haben können. Diese werden aber im Krankheitserleben der Patienten oft nicht mit ihren Schmerzen in Zusammenhang gebracht.
Rückenschmerzen können nach Ursache, Schweregrad, Dauer sowie - bei den chronischen Fällen - nach Stadium der Chronifizierung eingeteilt werden.
Nichtspezifischer und spezifischer Kreuzschmerz
Je nach Ursache unterscheidet man unspezifischen und spezifischen Kreuzschmerz. Beim unspezifischen Kreuzschmerz sind keine deutlichen Hinweise auf eine genaue Ursache zu finden. Spezifischer Kreuzschmerz dagegen hat eine klar nachvollziehbare Ursache, wie zum Beispiel Infektionen, Tumore, Osteoporose, einen Bruch oder einen Bandscheibenvorfall. In einigen zurückliegenden Studien konnten nur in 15 % der Fälle eine spezifische Ursache für den Kreuzschmerz nachgewiesen werden.
